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Jahrgang 2024 - Jungweinprobe im Thüringer Weingut Zahn

Jahrgang 2024 - Jungweinprobe im Thüringer Weingut Zahn

Rückblick: Das Weinjahr 2024

Frühjahr – ein früher Start mit bitterem Ende

Der Winter 2023/2024 war außergewöhnlich mild. Bereits im März trieben die Reben in Saale-Unstrut so früh aus wie seit 1963 nicht mehr. Doch der April brachte die Ernüchterung: eisige Nächte mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sorgten für massive Spätfrostschäden. Trotz aller Bemühungen – ob mit Brennkerzen, Brandtonnen oder Beregnungsanlagen – konnten die meisten Winzer die Kälte nicht abwehren. Rund 90% der jungen Triebe in der Region fielen dem Frost zum Opfer.

Sommer – Pilzbefall und Pflegeaufwand

Auch der Sommer stellte die Winzer auf eine harte Probe. Die anhaltend feuchte Witterung förderte die Ausbreitung von Echtem und Falschem Mehltau. Gleichzeitig sorgte das viele Wasser für ein starkes Rebwachstum, das intensive und aufwendige Laubarbeiten erforderte.

Herbst – kleine Ernte, große Verluste

Im Herbst verschärfte sich die Situation weiter. Die ohnehin geringe Fruchtmenge wurde zusätzlich durch Vogelfraß und Wespenbefall dezimiert. Teilweise wurden ganze Rebzeilen abgeerntet – leider nicht durch Menschenhand.


Hoffnungsträger im Ausnahmejahr: PIWI-Rebsorten

Zwei Rebsorten, Helios und Regent, zeigten sich als erfreuliche Ausnahme. Als sogenannte PIWIs (pilzwiderstandsfähige Rebsorten) trotzen sie nicht nur dem Mehltau, sondern treiben auch später aus – was sie 2024 vor Frostschäden bewahrte. Die robusten Rebstöcke lieferten sowohl qualitativ als auch quantitativ überzeugende Ergebnisse. Ein Lichtblick in einem sonst schwierigen Jahr.


Die Jungweinprobe 2024

Am 18. und 19. April lud das Thüringer Weingut Zahn zur Jungweinprobe nach Kaatschen ein. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach den verheerenden Frostnächten bot sich ein Kontrastbild: Im blühenden Saaletal, strahlendem Sonnenschein und frischem Frühlingsgrün stieg die Vorfreude auf den neuen Jahrgang.

Begrüßt wurden wir von den Kellermeistern André Zahn und Max Handt. Max ist seit zwei Jahrgängen Teil des Teams und bringt Erfahrung aus dem Landesweingut Kloster Pforta mit. Für das leibliche Wohl sorgte wie immer Sommelier Rüdiger Rohse – mit Herzblut und Hingabe.


Notwendiger Schritt: Zukauf von Trauben

Ein schwieriges Thema, über das Winzer nicht gern sprechen – aber in einem Jahr wie diesem unvermeidlich: der Zukauf. Durch den Frost lag der Ernteausfall in Saale-Unstrut bei rund 90 %, beim Weingut Zahn immerhin noch bei 70 %, wie André Zahn berichtet.

Zum Glück bestehen familiäre Bande in die Pfalz: Andrés Schwester Anett ist Teil des Weingut Stahlheber dort. Die enge Verbindung ermöglichte es, Traubensaft aus der Pfalz zu beziehen, der in Kaatschen vinifiziert wurde. So entstanden u.a.:

  • Gutedel

  • Passion Z (weiß)

  • Müller-Thurgau

  • Bacchus (trocken)

  • Chardonnay

  • Kerner

Ein schönes Beispiel für familiären Zusammenhalt – und das Beste aus schwierigen Bedingungen zu machen.


Vielfalt im Glas: Das Sortiment 2024

Auch in diesem Jahr beeindruckt das Weingut Zahn mit einem breiten Spektrum von 34 Weinen, die zur Verkostung bereitstanden. Die Weine sind – angelehnt an das VDP-Modell – in drei Qualitätsstufen unterteilt:

  • Gutsweine (grünes Etikett): frische, fruchtige Terassenweine mit viel Trinkfreude

  • Ortsweine (weißes Etikett): charaktervolle Weine mit Tiefe und regionalem Ausdruck

  • Lagenweine (goldenes Etikett): selektierte Weine aus den besten Einzellagen

Gutsweine – Frische, Frucht, Freude

Im Edelstahl ausgebaut, zeigen sie vor allem Primärfrucht und Leichtigkeit.

Unsere Favoriten:

  • Helios trocken – PIWI, sommerlich, Holunderblüte, ideal für die Terrasse

  • Löwenzahn trocken – Cuvée aus Helios, Johanniter, Gutedel, Muscaris; harmonisch und fruchtbetont

  • Grüner Silvaner trocken – knackig, frisch, perfekter Begleiter zu Spargel

Ortsweine – Regionale Identität im Glas

Hier beginnt die Komplexität. Neben Edelstahl kommen auch große, gebrauchte Holzfässer zum Einsatz.

Die Ortsweine stammen entweder aus den Weinbergen rund um Kaatschen (z.B. Silvaner, Kerner) oder Tultewitz (z.B. Weiß- und Grauburgunder). Besonders schön:

Grauburgunder Tultewitz
Kurze Maischestandzeit verleiht ihm rötlich-graue Reflexe, aromatische Tiefe und feine Gerbstoffstruktur. Ideal für alle, die Grauburgunder sonst zu breit finden.

Lagenweine – Ausdruck höchster Qualität

Noch als Tankproben verkostet, befinden sich die Lagenweine derzeit in der Reifung. Besonders hervorzuheben, war ein Wein welcher sich im letzten Jahr noch etwas verschlossen präsentierte:

Breitengrad 51° – Weißburgunder 2023
Ein Paradebeispiel für gelungenen Holzeinsatz im Weißweinbereich. Elegant, präzise, mit langem Nachhall – schön, dass wir solche Weine häufiger an Saale-Unstrut finden.


Rotwein-Highlight: Die neue Cuvée CASANOVA

Ein klangvoller Name – und ein echter Hingucker im Glas. Dunkles Violett, intensive Johannisbeere in der Nase, am Gaumen fruchtig und saftig. Serviert bei leichter Kühlung ein echter Genuss.

Die Besonderheit: CASANOVA ist eine Cuvée aus drei neuen, roten PIWI-Rebsorten – Cabertin, Satin Noir und Cabernet Noir. Eine mutige, zukunftsweisende Komposition, die neugierig auf mehr macht.


Fazit

Das Weinjahr 2024 war geprägt von extremen Wetterlagen und enormen Herausforderungen. Doch es zeigt sich: Widerstandsfähigkeit, Innovation und familiärer Zusammenhalt ermöglichen auch in schwierigen Jahren beeindruckende Qualitäten. Die Jungweinprobe 2024 war ein Spiegel dieser Geschichte – mit Weinen, die Geschichten erzählen.

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